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Alternative Düngemittel

Geflügel

Der Einsatz von Hühnertrockenkot (HTK) und Putentrockenkot (PTK)  hat in den letzten Jahren auch in Marktfruchtbetrieben zugenommen. Angesichts der hohen Düngerpreise und zur Verbesserung der Humusversorgung lohnt es sich für alle Ackerbaubetriebe über den Einsatz organischer Dünger nachzudenken.

Nährstoff- Gehalte

Der Stickstoffgehalt von HTK/PTK ist aufgrund der fehlenden Einstreu enorm hoch und ist damit ergiebiger als z.B. der Stallmist mit Stroheinstreu. HTK/PTK enthält neben organischer Substanz auch einen hohen Vorrat an Nährstoffen. Der Anteil an basisch wirkenden Bestandteilen (CaO-Gehalt) wirkt sich besonders auf sauren Böden positiv auf den pH-Wert aus. Der hohe P-Gehalt ist zu beachten, um auch bei langjähriger Anwendung die Phosphat-Bilanz in Hinblick auf die Düngeverordnung im Auge zu behalten. Phosphor, Kalium, Magnesium, Kupfer und Kalk aus dem HTK/PTK  sind bei der Düngeplanung zu 100 % anzurechnen. Unter optimalen Bedingungen (Ausbringzeitpunkt und bearbeitete Pflanzenkultur) kommen etwa 70 % des zugeführten Gesamtstickstoffes, also ca. 20 kg N pro Tonne, bei der Pflanze an.

Bei HTK/PTK liegt nur ein geringer Anteil des Stickstoffs in Ammoniumform vor, da Geflügel den Stickstoff als Harnsäure ausscheidet. Im Boden erfolgt eine sehr schnelle Umsetzung zu Harnstoff und weiter zu Ammonium und Nitrat. Dies ist der wesentliche Unterschied im Vergleich zu anderen Düngemitteln, aus denen nur sehr langsam mineralischer Stickstoff freigesetzt wird. Aufgrund dieser Eigenschaft ist HTK/PTK bezüglich der N-Wirkung mit Gülle zu vergleichen.

Verzögerte N-Wirkung

Die Umwandlungsschritte von Harnsäure über Harnstoff und Ammonium zu Nitrat vollziehen sich bei HTK/PTK zwar wesentlich schneller als bei Stallmist, Stickstoff wird aber durch Mikroorganismen freigesetzt, die temperaturabhängig arbeiten, wodurch sich die Wirkung verzögert. Ein schnell wirkender nitrathaltiger Mineraldünger als erste N-Gabe kann hier eine sinnvolle Ergänzung sein. Kommt es später zu kühlen und trockenen Witterungsphasen, in denen die Mikroorganismen kaum aktiv sind, kann es zu latenten N-Mangelerscheinungen kommen.

Anwendungs- Zeitpunkt

Laut Düngeverordnung ist eine Anwendung von Geflügelkot wie auch Gülle im Herbst nach Ernte der Hauptfrucht nur dann zulässig, wenn eine Zwischenfrucht angebaut wird oder als Ausgleichsdüngung zu Stroh. HTK-KipperIn diesen Fällen dürfen maximal 40 kg/ha Ammonium-N oder 80 kg/ha Gesamt-N ausgebracht und auf unbestelltem Ackerland zeitnah zur Ausbringung eingearbeitet werden. In der Praxis hat sich die Ausbringung von Hühnertrockenkot auf die Getreidestoppel vor dem Anbau einer Zwischenfrucht, die im Herbst noch wesentliche Stickstoffmengen aufnimmt, bewährt. Der Anbau einer Zwischenfrucht ist anzuraten, da sonst der freigesetzte Stickstoff ausgewaschen werden könnte. Durch den Zwischenfruchtanbau wird der Stickstoff konserviert, die N-Auswaschung über den Winter minimiert und nachfolgenden Kulturen zur Verfügung gestellt.

Alternative Düngemittel

Geflügeltrockenkot ist nicht nur ein hervorragender Dünger, auch wirtschaftlich betrachtet bietet er Vorzüge!

Der Einsatz von Kunstdünger kann reduziert werden, und auch der Wert der organischen Substanz je nach Bodenart ist hoch.


What's New

Umweltzustandsbericht SH | Sep. 2009

"Die schleswig-holsteinischen Böden befinden sich aufgrund des hohen Anteils landwirtschaftlicher Nutzung im Vergleich zu denen in anderen, stärker industrialisierten Bundes-ländern in einem guten Zustand."

Quelle: Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein

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